Sonntag, 28. Dezember 2014
Ich melde mich zurück!
Hallo ihr Lieben.
Auch wenn ich das letzte Jahr nicht wirklich anwesend war (private Gründe), so hab ich doch nicht vor, diesen Blog komplett aufzugeben.
Vielleicht ein bisschen umstellen - oder auch nicht. Ich weiß es noch nicht.
Was ich ganz sicher nicht will, ist andere nachzuahmen (was ich, wie ich zugeben muss, wohl teilweise versucht hatte. Sowas geht NIE gut ;) )
Ich glaube auch nicht, dass es sowas wie 'regelmäßige Posts' oder 'Serien' geben wird, ähnlich wie dem Rezept der Woche. Ich fühle mich dabei extrem unter Druck gesetzt und dann macht es keinen Spaß mehr.
Natürlich wird es noch das eine oder andere Rezept geben, genau wie Bilder meines Hundes und meiner Arbeiten. Dazwischen dann bestimmt auch mal Auszüge aus meinen Stories, die ich 2015 wieder vermehrt angehen möchte. Aber das wird sich dann ja zeigen.
Momentan arbeite ich mit einem Teil meines Weihnachtsgeschenks
Silbergraue Merinowolle und sehr schöne Holz-Stricknadeln (viereckige - kann ich nur empfehlen! Sie liegen toll in der Hand) - soll eine Mütze für mich werden. Ich hab im Handel noch keine gefunden, die mir gefällt oder passt.
Eigentlich hätte noch ein weiteres Stricknadelset (auch Holz, Rundstricknadeln mit austauschbaren Spitzen) unterm Weihnachtsbaum liegen sollen, aber das kam leider nicht mehr rechtzeitig an. Lieferdatum etwa Mitte bis Ende Januar :(
Naja, muss ich mich halt noch in Geduld üben. Wird schon werden.
Ich zeig die Mütze dann natürlich, wenn sie fertig ist - und passt *lach* Bei meinem Glück muss ich sie eh noch mal aufmachen und neu stricken - nur zur Übung, wie mein liebster Mann so nett sagt.
Ich wünsche euch auf jeden Fall vorab schon mal ein frohes, gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2015 und beachtet bitte den nachstehenden Hinweis:
Freitag, 26. Dezember 2014
Bilder von Jago
Versprochen waren die Bilder zwar schon länger, aber dazu gekommen bin ich einfach noch nicht.
Also hier ein paar Fotos von Jago aus den letzten Monaten.
Mittwoch, 24. Dezember 2014
Die Macht der Phantasie - Letzter Teil
Kapitel XI - Quid est veritas?
„Ly... Lysander...“, stammelte
Gwendolin auf Verdacht. Erkennen konnte sie es nicht, da die Person eine Kapuze
über den Kopf gezogen hatte und man nur das Glitzern der Augen sah.
Ihr wurde heiß und kalt. Wie
sollten sie sich denn jetzt gegen ihn verteidigen?
Oliver griff nach Gwendolins
Armen und hielt sie fest, während Ragnheidur, der Rabe, auf seine Schulter
flog. Ohne die dunkle Gestalt anzusehen sagte er mit fester Stimme: „Keine
Angst, er kann uns nichts tun, weil wir nämlich nicht mehr hier sind. Wir sind
schon lange im Burghof.“
Gwendolin blinzelte und gleich
darauf standen sie tatsächlich mitten im Burghof. Sie wollte schon etwas sagen,
als Oliver den Kopf schüttelte und „Waffenkammer“ murmelte, woraufhin sie sich
einen Augenblick später zwischen schimmernden Rüstungen, blitzenden Schwertern
und ordentlich aufgereihten Schilden wiederfanden.
Dieses Spiel trieb er noch einige
Male und so sah Gwendolin nacheinander ein großes Kaminzimmer, eine Bibliothek,
den Weinkeller, einen Festsaal und eine Ahnengalerie.
Ganz am Schluss landeten sie im
Thronsaal und hier ließ Oliver sie auch endlich los.
„So...“, meinte dieser dann auch.
„Jetzt müssen wir nur noch Lyran – den echten Lyran – befreien, dann steht
unserer Heimkehr nichts mehr im Weg. Wo ist denn...“
Suchend sah er sich um.
„Warte mal, Oliver“, meinte
Gwendolin und zupfte ihn am Ärmel. „Was ist hier eigentlich los? Was sollte
diese ‚Springerei’ durch die ganzen Zimmer? Und warum wird alles wahr, was wir
uns fest wünschen?“
Der junge Mann seufzte. „Ok, ich
will versuchen, es dir in aller Kürze zu erklären. Diese ‚Springerei’ war
notwendig, um uns etwas Zeit zu verschaffen. Lysander ist mächtig, fast etwas
ZU mächtig, wie ich leider feststellen musste und er wird uns folgen. Soviel
ist sicher. Was deine andere Frage angeht: Nun, wir sind in... einer
Geschichte. Ich wollte dich überraschen und ein einzigartiges Werk schaffen.
Dazu habe ich zu dir schon bekannten Charakteren neue gestellt, mächtigere, mit
denen ich dich erst ein wenig in die falsche Richtung schicken wollte. WIE
mächtig diese Figuren tatsächlich waren, hab ich dann allerdings am eigenen
Leib feststellen dürfen. Ich weiß nicht genau, wie das geschehen ist,
aber aus irgendeinem Grund wurde ich in die Geschichte hineingezogen und bin direkt Lysander in die Arme gelaufen. Er
ist...“
Weiter kam Oliver nicht, da er
von einer unsichtbaren Macht gepackt und in eine Ecke geschleudert wurde, wo er
reglos liegen blieb.
„Nicht schlecht“, sagte eine
Stimme hinter Gwendolin, die so ausdruckslos war, dass sie erneut eine
Gänsehaut bekam. „Ich hätte nicht gedacht, dass du es tatsächlich schaffen
würdest, deinen Freund zu befreien. Ich hatte dich wohl unterschätzt. Aber zum
Schluss hast du doch noch einen großen Fehler gemacht. Deine Neugierde ist es,
die euch die Niederlage und mir den Sieg bringt.“
Eine Hand legte sich auf
Gwendolins Schulter und drehte sie um, sodass sie der Gestalt im schwarzen
Umhang direkt gegenüber stand. Noch immer konnte sie kein Gesicht erkennen,
doch blitzte es einmal violett unter der Kapuze hervor.
Gwendolin war wie gelähmt. Es war
alles ihre Schuld, sie hatte alles zerstört. Hätte sie Oliver doch nur nicht
darum gebeten, ihr alles zu erklären. Verzweifelt versuchte Gwen von Lysander
loszukommen, doch der hielt sie noch für einige Sekunden unbarmherzig fest, ehe
er abrupt seinen Griff löste und die junge Frau einige Schritte zurücktaumelte.
„Gib mir den Dolch“, forderte
Lysander in neutralem Tonfall.
Gwendolin presste die Waffe an
sich und hielt sie fest. „Nein... niemals. Du wirst ihn nicht bekommen. Er
ist...“
Gwen wollte den Dolch an einen
Ort wünschen, den Lysander nie erreichen konnte, doch dieser ahnte ihr Vorhaben
und versetzte ihr einen Stoß, dass sie das Gleichgewicht verlor und unsanft auf
dem Boden landete.
„Gib auf, kleines Mädchen.“
Immer noch klang die Stimme so
seltsam emotionslos. Nicht verärgert oder wütend, aber auch nicht belustigt
oder fröhlich.
„Ich kann und werde dich daran
hindern, deine Magie einzusetzen.“
Gwen wollte widersprechen, doch
erneut traf sie eine unsichtbare Welle und ließ sie ein Stück über den blanken
Steinboden schlittern.
„Weißt du“, fuhr Lysander fort.
„Ich muss dich nur noch für eine halbe Stunde aufhalten. Mehr ist gar nicht
notwendig, denn nach dieser Zeit bist du nichts anderes als eine gewöhnliche
Magd. Wer weiß, vielleicht behalte ich dich ja im Schloss und lass dich in der
Küche arbeiten.“
„Lass sie da raus!“, erklang nun
Olivers Stimme. Er hatte sich mühsam wieder aufgerichtet und ging langsam auf
Lysander zu. „Das ist eine Sache, die nur uns beide etwas angeht. Ich habe den
Fehler gemacht dich zu erschaffen, also räche dich auch an mir!“
Bei den letzten Worten wollte er
den Magier anspringen, doch dieser hob gelassen eine Hand und Oliver flog
erneut gegen die Wand – nur wurde er diesmal auf halber Höhe festgehalten.
„Du legst dich also erneut mit
mir an, junger Narr? Weißt du denn nicht, dass man sein Schicksal nicht zweimal
herausfordern soll?“
Die Macht, mit der Oliver gegen
die Mauer gepresst wurde, musste enorm sein, denn er bekam kaum noch Luft.
„Ich stehe für meine Fehler ein“,
keuchte er. „Du wirst nicht siegen...“
„Doch, das kann und werde ich“,
erwiderte Lysander gelassen. „Ergib dich mir oder stirb.“
Der junge Mann schüttelte jedoch
nur leicht den Kopf.
„Gwen... der Dolch... Kristall...
kugel...“
Mehr brachte er nicht mehr
hervor, da ihm die Luft immer knapper wurde.
„Nein! Lasst ihn!“
Gwendolin wollte schon auf
Lysander zugehen und ihm den Dolch übergeben. Sollte er sie doch zu seiner Magd
machen, es war ihr egal, wenn er nur Oliver nichts tat.
„Pst... Mylady!“
Eine leise Stimme ließ sie
herumfahren. Vor ihr, noch unbemerkt von Lysander, stand Jacques, der kleine
Fuchs, und sah sie mit zerknirschter Miene an. Er hatte einen langen Kampf mit
sich selbst gefochten und war zu dem Schluss gekommen, dass er doch lieber auf
der Seite von Gwendolin stehen wollte.
„Was willst du von mir...“,
fragte Gwen abweisend. Ihr war klar geworden, dass weder Jacques noch Margowa
auf ihrer Seite standen, sondern dass sie nur ein Ziel vor Augen gehabt hatten
– sie zu Lysander zu bringen.
Der kleine Fuchs schüttelte nur
traurig den Kopf.
„Schnell, du musst dich beeilen,
wenn du Lyran noch befreien willst. Neben dem Thron steht ein Tischchen mit
einer Kristallkugel. In der Kugel ist ein schwarzer Dolch, das Gegenstück zu
dem, den du in der Hand hältst. Du musst deinen Dolch so in die Kugel
bringen, dass sich die beiden Waffen kreuzen, das ist alles. Lauf schon!“
Nach diesem Rat sprang Jacques
auf Lysander zu und verbiss sich in dessen ausgestrecktem Arm.
Gleichzeitig schoss Ragnheidur
wie aus dem Nichts hervor und zielte auf das Gesicht des Magiers, der daraufhin
wild mit den Armen fuchtelnd versuchte die Tiere zu vertreiben.
Oliver rutschte zu Boden und
schnappte keuchend nach Luft.
Für wenige Sekunden blieb
Gwendolin wie gelähmt, doch dann hörte sie die Stimme in ihrem Kopf, die sie
zur Eile mahnte. Sie machte auf dem Absatz kehrt und rannte auf den Thron zu.
Sie hatte ihn gerade erreicht, als es Lysander endlich gelang Jacques abzuschütteln.
Der Fuchs flog in hohem Bogen gegen eine Säule. Es knackte einmal leise und er
blieb reglos liegen.
‘Gleich’, dachte Gwen. ‘Gleich
habe ich es geschafft.’
Sie streckte gerade den Arm aus,
um nach dem Kristall zu greifen, als eine unsichtbare Hand nach ihr griff und
sie zurückholen wollte.
„Nein!“, rief sie erschrocken
aus. Es durfte doch nicht wahr sein, dass sie so kurz vor dem Ziel noch
versagte. Der Dolch musste doch in die Kugel. Angestrengt stemmte sie
sich gegen den Griff, ihre Gedanken kreisten nur noch um die beiden Dolche und
vor ihrem geistigen Auge sah sie, wie beide gekreuzt in der Kristallkugel
eingeschlossen waren.
Da verschwand plötzlich der Dolch
aus ihrer Hand und
Gwendolin fürchtete schon, dass Lysander ihn sich geholt hätte, doch im selben
Moment leuchtete die Kugel grell auf und ein durchdringendes Quietschen, als
hätte man den Riegel eines riesigen Tores mühsam zurückgezogen, erfüllte den
Raum. Der Boden und die Wände bebten kurz und automatisch dachte Gwen an ein
Erdbeben, doch sofort kehrte wieder Ruhe ein und als sich die junge Frau
umdrehte, war Lysander verschwunden.
„Oliver?“ Suchend drehte sich Gwen in seine Richtung,
doch Oliver winkte nur ab.
„Ich bin in Ordnung, wirklich. Du hast es geschafft,
Gwendolin! Lyran ist frei!“
„Aber... warum sind wir dann noch hier?“
Fragend sah sie Oliver an, als ihr Blick plötzlich auf
Jacques’ reglosen Körper fiel.
„Jacques!“ Gwen eilte zu ihm und kniete neben dem
kleinen Fuchs nieder. Vorsichtig nahm sie ihn auf. „Jacques?
Jacques, sag doch
was!“
Verzweifelt streichelte sie ihn. Er war doch nicht
etwa... nein, er durfte einfach nicht tot sein. Tränen liefen über Gwens
Wangen, doch sie merkte es gar nicht.
Mit einem Mal zuckte die Nasenspitze des Fuchses und
er öffnete ein Auge.
„Heulst du etwa?“, fragte er mit schwacher Stimme.
„Lass das, ihr seid noch nicht frei... erst...“
„Gwendolin? Oliver? Seid ihr in Ordnung?“ Eilige
Schritte näherten sich und gleich darauf betrat eine Gestalt im schwarzen
Umhang mit über den Kopf gezogener Kapuze den Thronsaal.
Gwen zuckte zusammen. War das Lysander? Rasch stand
sie auf, Jacques vorsichtig im Arm haltend, und wich ein Stück zurück.
„Lasst euch nicht von ihm täuschen!“, klang
gleichzeitig eine zweite Stimme von der anderen Seite, wo eine identisch
gekleidete Gestalt erschien.
Verwirrt sahen sowohl Oliver als auch Gwendolin
zwischen beiden hin und her. Gwen versuchte herauszubekommen, welche Stimme ihr
vom Turm her bekannt war, doch dann musste sie bestürzt feststellen, dass sie
beide gleich klangen. Wer war wer?
„Ihr müsst gehen“, drängte die Gestalt zu ihrer
Linken.
„Nein! Wenn ihr jetzt geht, seid ihr verloren!“, rief
die zur Rechten.
„Hört nicht auf ihn! ICH bin Lyran.“ Mit diesen Worten
schlug der eine Mann die Kapuze zurück.
Auch der zweite zog langsam die Kapuze vom Kopf und
Gwen sog hörbar die Luft ein. Beide Männer glichen sich wie ein Ei dem anderen.
Die gleiche Größe, die gleiche Frisur, die gleiche Mimik, die gleichen braunen
Augen. Sie bewegten sich sogar identisch. Wie sollte sie da herausfinden, wem
sie trauen konnte? Wer war der echte Lyran?
Hilflos irrte Gwens Blick von einem zum anderen. Sie
musste sich entscheiden und das schnell. Die Zeit lief ihnen davon, das hatte
Lysander selbst zugegeben. Schließlich sah Gwen zu Oliver, doch auch der zuckte
nur ratlos die Schultern.
Da hustete Jacques und zupfte gleichzeitig mit der
Pfote an Gwens Arm. Er wollte wohl etwas sagen, brachte aber nicht mehr als ein
Flüstern zustande.
Gwendolin senkte ihren Kopf, bis ihr Ohr fast seine
Schnauze berührte.
„Ex
ungue leonem“, flüsterte ihr der kleine
Fuchs ins Ohr, ehe er erneut hustete und dann still wurde. Gwen zuckte
zusammen, doch dann sah sie, dass das Tier noch atmete und sie beruhigte sich
wieder.
An
der Kralle erkennt man den Löwen hatte
Jacques gerade gesagt. Kralle... KRALLE! Natürlich, das war es! Rasch sah
Gwendolin auf die Hände der beiden Männer. Beim rechten konnte sie nichts
erkennen, doch der linke Mann hatte an einer Hand tiefe Kratzspuren.
„DAS
ist Lysander!“, rief Gwendolin laut und deutete auf ihn, dessen Augen mit einem
Mal die Farbe wechselten und nun violett leuchteten. Es lag sogar der Hauch
eines Lächelns auf seinen Gesichtszügen.
„Gratuliere“,
sagte er ruhig. „Diesmal habt ihr gewonnen. Aber wir werden uns wiedersehen,
verlasst euch drauf.“
Nach
diesen Worten verschwand er einfach. Gerade so, als habe er sich in Luft
aufgelöst.
Der
richtige Lyran aber ging auf die beiden jungen Leute zu. Noch immer wirkte er
besorgt. Vorsichtig nahm er Gwendolin den verletzten Fuchs aus der Hand.
„Ich
werde mich um ihn kümmern“, versprach er. „Das bin ich euch und ihm schuldig.
Doch jetzt müsst ihr gehen.“
Er
deutete auf einen Wandteppich, der ein festliches Gelage darstellte.
„Geht
einfach hindurch und ihr seid wieder dort, wo ihr hingehört.“
Dann
legte er Oliver noch die Hand auf die Schulter.
„Passt
auf euch auf“, sagte er leise. „Lysander wird seine Ankündigung wahr machen und
sich rächen wollen. Du kannst ihn nicht mehr vernichten, das weißt du ja, aber
du kannst ihn einschränken.“
„Werden
wie Euch wiedersehen?“, fragte Gwendolin zaghaft. So sehr sie sich auf ihre
Welt freute, so traurig war sie doch, Lyran und auch Jacques wieder verlassen
zu müssen.
„Wann
immer Ihr wollt, Mylady“, erwiderte Lyran lächelnd. „Es gibt mehr als einen Weg
in unsere Welt. Doch nun geht. Euch bleiben nur noch wenige Sekunden.“
Oliver
nahm Gwendolin sanft am Arm, nickte Lyran nochmals zu und schritt dann
gemeinsam mit Gwen durch den Teppich.
*
Fröhlicher Lärm erwartete sie und das Fest war noch in
vollem Gange. Keiner der Feiernden hatte das junge Paar bemerkt, das wie aus
dem Nichts vor einem Wandteppich erschienen war.
Als Gwendolin an sich hinabsah, merkte sie sehr zu
ihrem Erstaunen, dass sie nun ein wunderschönes Kleid trug. Auch Olivers
Kleidung war tadellos, so als wären sie beide geradewegs aus einem Märchenbuch
spaziert. Lediglich Olivers wundgescheuerten Handgelenke zeugten von den
Strapazen, die er durchlebt hatte, doch dies schien ihn nicht zu stören.
„Du siehst hübsch aus, das habe ich dir noch gar nicht
gesagt“, flüsterte Oliver als die Musik wieder anfing zu spielen. Er verneigte
sich galant.
„Darf ich Euch um diesen Tanz bitten, Mylady?“
Gwendolin kicherte. „Aber gerne doch, Mylord.“
Keiner von beiden sah, wie sich das Bild auf dem
Teppich veränderte. Es zeigte nun ein Fabelwesen, einen Drachen oder etwas
Ähnliches und darunter stand auf Latein:
Oderint dum metuant – Mögen
sie mich hassen, solange sie mich fürchten
Dienstag, 23. Dezember 2014
Die Macht der Phantasie - Teil 10
Kapitel X - FAC QUOD VIS!
Obwohl Gwendolin mit dieser
Antwort gerechnet hatte, so zuckte sie doch leicht zusammen. Lyran... Er war
Lyran... Dann war der andere Mann kein geringerer als Lysander.
Sie war die ganze Zeit in Olivers
Nähe gewesen, ohne es zu merken. Nun verstand Gwen auch die misstrauischen
Blicke Margowas. Sie musste gewusst haben, was für ein Spiel der Magier
trieb... Jacques! Ob der kleine Fuchs auch mit den anderen unter einer Decke
steckte? Vermutlich ja, so wie er sich am Schluss benommen hatte...
Tiefe Enttäuschung stieg in
Gwendolin auf. Sie hatte Jacques vertraut, hatte ihn richtig ins Herz
geschlossen.
„Wie kann ich Euch befreien?“,
fragte sie schließlich Lyran, der immer noch geduldig am Fenster stand und auf
eine Reaktion der jungen Frau wartete.
„Dazu musst du erst Oliver
retten“, antwortete er und obwohl Gwen sein Gesicht nicht sehen konnte, so war
sie doch davon überzeugt, dass ein leises Lächeln auf seinen Lippen lag.
„Nur ihr beide zusammen könnt das
Siegel brechen, das mich in diese Mauern zwingt.“
„Aber wie? Was müssen wir tun?“
„Das kann und darf ich dir nicht
sagen. Die Lösung ist der Weg dorthin.“
Gwendolin seufzte. „Redet Ihr
immer in Rätseln?“
„Ich bin wie ich bin, Mylady.“
Wieder schien Lyran zu lächeln.
Ratlos stand die junge Frau vor
dem Turm und blickte hinauf. Was sollte sie jetzt tun?
„Geh zurück ins Schloss,
Ragnheidur wird dir den Weg weisen“, fuhr Lyran fort und sogleich flatterte der
Rabe mit den Flügeln und kam zu Gwendolin.
„Befreie Oliver, er schafft es
nicht alleine. Das hat er sich selbst so auferlegt. Geh jetzt und zögere nicht
länger. Der Weg ist weit und die Zeit spielt gegen dich.“
„Aber wie soll ich es dann
schaffen?“
„Du wirst es schaffen“, erwiderte
Lyran zuversichtlich. „Folge dem Raben, er wird dich führen.“
Nach diesen Worten zog er sich in
den Schatten des Turms zurück.
Gwendolin blieb keine andere
Wahl, als sich an die Worte Lyrans zu halten. Stumm folgte sie Ragnheidur, der
mit kräftigen Flügelschlägen vor ihr herflog.
*
Trotz größter Anstrengung gelang
es Oliver nicht, seine Fesseln zu lösen. Dummerweise war das sein eigener
Fehler. ER SELBST hatte beschlossen, dass kein Gefangener die Ketten lösen
konnte. Nun, zumindest hatte er es geschafft, etwas Licht in seiner Zelle zu
erschaffen. Die Zeit der Trostlosigkeit und Verzweiflung in der Dunkelheit war
vorbei. Nein, so schnell gab er nicht auf.
Gwendolin war auf dem Weg zu ihm,
da war er sich sicher. Sie würde sich nicht von Lysander täuschen lassen.
Gemeinsam würden sie es schaffen, die Ketten zu sprengen und Lysander in seine
Schranken zu weisen.
*
Unermüdlich folgte Gwendolin dem
Raben durch die Dunkelheit. Schon längst spürte sie ihre Beine nicht mehr und setzte
immer nur einen Fuß vor den anderen. Wie sollte sie es nur rechtzeitig zum
Schloss zurück schaffen?
‚Jetzt sollte es einfach ‚Plopp’
machen und eine magische Kraft bringt uns zum Schloss’, dachte sie bei sich.
Kaum war der Gedanke zu Ende gedacht, tat es tatsächlich ein PLOPP.
Gwendolin fühlte sich von einer
unsichtbaren Macht gepackt und rasend schnell fortgetragen. Die Dunkelheit
unter ihr verhinderte, dass sie etwas sah, aber Gwen war sich sicher, dass
alles nur verschwommen zu sehen gewesen wäre.
Ganz sanft wurde sie schließlich
wieder abgesetzt und fand sich in dem Innenhof wieder, in welchem sie die
‚sprechenden Steine’ gefunden hatte.
War Gwen zuvor noch zu verblüfft
gewesen, um zu reagieren, so fragte sie sich jetzt doch, was geschehen war.
„Ich habe mir gewünscht, dass wir
auf diesem Weg hierher gelangen“, überlegte sie flüsternd. „Warum ist mir das
nicht schon früher aufgefallen? Der Teppich im Waldschloss... Die
Männerkleidung im Schrank!“
Langsam dämmerte es ihr, dass es
zwischen ihren Wünschen und den ‚Zufällen’ eine Verbindung gab.
Ragnheidur krächzte neben ihr und
lenkte Gwendolins Aufmerksamkeit erneut auf die Steine.
In hoc signo vinces
“In diesem Zeichen wirst du
siegen”, wiederholte Gwendolin den Spruch aus ihrem Traum und ihr kam das Bild
des rosenumwundenen Dolches in den Sinn. Gut, nun würde sie versuchen, ob sie
mit ihrer Theorie Recht hatte. Sie konzentrierte sich völlig auf das Bild aus
ihrem Traum, stellte sich den Dolch in allen Einzelheiten vor und fixierte
dabei ein Stück Erde vor den Steinen.
Im ersten Moment schien es fast
so, als läge sie falsch und nichts rührte sich, doch dann bröckelte tatsächlich
die Erde und eine kleine Knospe erschien. Rasend schnell entwickelte sie sich
zu einem Pflänzchen, wuchs weiter und gewann an Größe, bis sie schließlich
Blüten ansetzte und diese aufbrachen. Der weiße Glanz der Blütenblätter
blendete Gwendolin und als sie ihre Augen wieder öffnete, steckte in den Ranken
genau der Dolch, den sie sich vorstellt hatte.
Vorsichtig bog Gwendolin die
Zweige zur Seite und befreite den Dolch von seinen dornigen Fesseln. Nun hatte
sie wenigstens eine Waffe, die sie gegen Lysander einsetzen konnte. Auch wenn
ihr noch nicht ganz klar war, wie ausgerechnet ein Dolch ihr weiterhelfen
sollte.
Ein erneutes Krächzen des Raben
ließ Gwendolin aufblicken. Der Vogel saß vor einer Mauer und im ersten Moment
wusste Gwen nicht so recht, was er von ihr wollte. Doch dann entdeckte sie den
unregelmäßigen Stein und trat näher.
„Du meinst diesen hier, nicht?“,
fragte sie rhetorisch und tastete den Stein vorsichtig ab, um ihn dann kräftig
zu drücken.
Ein leises Klicken war zu hören
und dann glitt der Stein mit einem schleifenden Geräusch zur Seite und gab den
Eingang zu einem dunklen Gang frei. Sofort hüpfte der Rabe in das Loch und
verschwand im Dunkel.
„Warte auf mich!“, rief Gwendolin
halblaut und zwängte sich durch die enge Öffnung. Sie passte gerade so durch
und befürchtete schon, Platzangst zu bekommen, doch tatsächlich war nur der
Durchgang so eng und der Gang weitete sich schnell.
„Ich hoffe, du weißt wohin es
geht“, murmelte Gwen und tastete sich vorwärts. Es war so dunkel, dass sie
nichts mehr erkannte und es dauerte eine ganze Weile, bis sie auf die
glorreiche Idee kam sich ein Licht zu erschaffen.
Nun rollte eine tennisballgroße
Kugel aus weichem, gelblichem Licht vor ihr und dem Raben her und leuchtete
ihnen den Weg. An einer Gabelung hielt die Kugel an, doch hier schien sogar
Ragnheidur nicht mehr weiterzuwissen. Mit schiefgelegtem Köpfchen sah er
abwechselnd in den linken und den rechten Gang und krächzte dabei so hilflos,
dass Gwendolin gegen ihren Willen lachen musste.
Dann überlegte sie. „Hm... gut,
versuchen wir es so“, sagte sie schließlich bestimmt. „Die Kugel wird uns den
Weg bis zu Oliver zeigen.“
Für einen Moment befürchtete die
junge Frau, dass es diesmal nicht funktionieren würde, doch dann setzte sich
die Kugel wieder in Bewegung und führte sie in den linken Gang.
Weiter und weiter führte ihr Weg
sie durch das Labyrinth der Gänge, das immer größer zu werden schien. Ohne die
Kugel hätte sich Gwendolin hoffnungslos verirrt, soviel stand fest.
Endlich kamen sie zum Stehen und
erneut musste Gwen einen Stein zur Seite schieben, um den Gang wieder verlassen
zu können.
‘Hoffentlich steht keiner auf der
anderen Seite’, dachte sie und spähte vorsichtig aus dem Loch. Ein sanfter
Lichtschein empfing sie und gleich darauf drang eine Stimme an ihr Ohr, die sie
bisher nur vom Telefon her kannte.
„Gwen! Ich wusste doch, dass du
es schaffen würdest.“
„Oliver?“ Schnell schlüpfte
Gwendolin aus dem Gang und ziepte dabei den Raben an den Schwanzfedern, was
dieser mit einem protestierenden Krächzen quittierte.
„T’schuldige, Kleiner, war keine
Absicht“, entschuldigte sich Gwendolin bei dem Vogel und auch Oliver grinste.
„Ragnheidur, kleiner Freund. Seit
wann bist du so empfindlich?“
„Du kennst den Raben?“
„Natürlich“, erwiderte Oliver und
fügte dann erklärend hinzu: „Ich habe ihn mir ja ausgedacht.“
„Du hast ihn dir... ausgedacht?“
Gwens Gesichtsausdruck war ein
einziges Fragezeichen.
Oliver lachte und deutete dann
auf seine Ketten.
„Mach mich doch bitte erst mal
los, ich erkläre es dir dann in Ruhe“, bat er.
„Wie soll ich das denn machen?
Ich habe nur das hier“, erwiderte Gwendolin und zog den Dolch hervor, den sie
in ihren Gürtel gesteckt hatte.
„Du hast ihn also schon?“,
staunte Oliver. „Der magische Dolch ist das einzige, was uns hier wieder
rausbringen kann. Mit ihm kannst du die Fesseln leicht lösen, versuch es
einfach.“
„Du meinst doch nicht, er schneidet
sich durch das Metall, oder?“, fragte Gwen skeptisch.
„Vertrau mir und was noch viel
wichtiger ist – vertrau auf dich und deine Fähigkeiten.“
Skeptisch näherte sich Gwendolin
mit der Spitze des Dolchs den Fesseln um Olivers Handgelenke. Eigentlich konnte
es doch nicht gehen, dass die Ketten von einem Dolch zerschnitten wurden und
richtig, so sehr sich Gwen auch anstrengte, es gelang ihr nicht. Die
Eisenschellen zeigte nicht einmal einen Kratzer.
„Gwendolin, du musst daran
glauben“, sagte Oliver eindringlich. „Lysander weiß bereits, dass du hier bist.
Das ist unsere einzige Chance zur Flucht.
„Aber Silber schneidet doch kein
Eisen“, beharrte Gwen und versuchte es weiterhin.
„Wenn du es willst
funktioniert es, glaub mir.“
Auf dem Gang waren Schritte zu
hören, die sich rasch näherten.
„Gwendolin, bitte!“ Fast schon
flehend sah Oliver die junge Frau an.
Diese schloss kurz die Augen und
holte einige Male tief Luft.
„OK... ok... Es ist ein magischer
Dolch... und wenn ich es mir vorstelle, klappt es auch“, sagte sie leise und
mehr um sich Mut zu machen. Erneut setzte sie den Dolch an der Eisenschelle an
und stellte sich diesmal vor, wie die Silberklinge leicht durch das Metall
glitt.
Das Klirren der Ketten, als sie
gegen die Wand schlugen, zeugte vom Erfolg ihres Versuchs.
„Gut gemacht“, lobte Oliver.
„Jetzt die zweite – und beeil dich.“
Schon drehte sich ein Schlüssel
im Türschloss und gerade als die zweite Kette fiel, ging die Kerkertür auf und
eine schwarzgekleidete Person trat ein.
Sonntag, 21. Dezember 2014
Die Macht der Phantasie - Teil 9
Kapitel
IX – Die andere Seite
Mondlicht! Hatte sie etwa so
lange geschlafen? Erschrocken sprang Gwendolin auf die Füße. Oliver! Sie wollte
ihn doch aus der Gewalt Lysanders befreien!
Vorsichtig schlich sie zur Tür
und spähte hinaus. Draußen war keine Menschenseele zu entdecken. Alles lag wie
ausgestorben.
In welche Richtung sollte sie nun
gehen? Gab es denn wirklich niemanden, der ihr helfen konnte? Der Satz aus
ihrem Traum fiel Gwen wieder ein: Jeder ist seines Glückes Schmied.
„Also gut“, murmelte sie. „Dann
riskieren wir es eben...“
Stundenlang – so schien es Gwen
zumindest – wanderte sie nun schon durch die mondhelle Nacht und die Gegend um
sie wurde immer trostloser. Seit einigen Minuten hatte Gwendolin das Gefühl,
nicht mehr allein zu sein, konnte aber niemanden entdecken. Entweder war da
tatsächlich niemand und ihre Einbildung spielte ihr einen Streich – oder
derjenige versteckte sich meisterhaft. Der Haken dabei war nur, dass es
praktisch nichts gab, wohinter man sich verstecken konnte. Immer wieder blieb
sie stehen und drehte sich um, sah jedoch nichts außer rissiger Erde, Sand und
vereinzelten Felsbrocken.
Unwillkürlich beschleunigten sich
Gwens Schritte und sie fiel in einen leichten Dauerlauf, bis sie schließlich
stolperte und der Länge nach auf den Boden schlug. Ihre Handflächen brannten
von unzähligen, mikroskopisch feinen Rissen, welche vom Sand herrührten, aber
sonst war ihr nichts passiert. Mühsam rappelte sich Gwen wieder auf und sah
sich erneut um und diesmal sah sie die Bewegung.
„Wer... Wer ist da?“, fragte sie
mit klopfendem Herzen und war sichtlich erleichtert, als sie einen schwarzen
Vogel erkannte.
In einem nervösen Kichern löste
sich Gwens Anspannung auf und sie wurde wieder ruhiger.
„DU hast mich aber erschreckt.
Komm doch her, Kleiner, ich tu dir nichts.“
Als hätte der Vogel verstanden
hüpfte er näher und sah die junge Frau aus großen schwarzen Knopfaugen an. Nun
konnte Gwen auch erkennen, dass es sich um einen Raben handelte, den größten
den sie je gesehen hatte.
„Du kannst mir auch nicht sagen,
in welche Richtung ich gehen muss, oder?“, fragte sie als sie aufstand und den
Sand von ihrer Kleidung klopfte.
Der Rabe krächzte nur und begann
ein paar Schritte zu hüpfen, wobei er leicht mit den Flügeln flatterte.
„Also Reden kannst du anscheinend
nicht“, stellte Gwen fest, die zuerst damit gerechnete hatte, dass der Rabe wie
Jacques vielleicht sprechen konnte.
Der Vogel sah sie nur mit schief gelegtem Kopf an und hüpfte dann
weiter, drehte sich um, flatterte erneut und hüpfte wieder ein kleines Stück.
„Ich soll wohl mitkommen, was?“
Zustimmendes Krächzen seitens des
Tieres.
Nach kurzem Zögern folgte Gwen
dem Raben. Schließlich war es egal, wo sie lang ging. Hauptsache sie KAM
endlich irgendwo an.
Es dauerte gar nicht lange, bis
vor ihr am Horizont ein schwarzer Turm in Sicht kam. Von einer Sekunde auf die
andere stand er dort, statt langsam größer zu werden. Hatte er schon die ganze
Zeit dort gestanden und sie hatte ihn nur nicht gesehen? Oder war er tatsächlich
gerade erst erschienen? Gwendolin wusste es nicht und wenn sie ehrlich war,
dann wollte sie es auch gar nicht wissen.
Der Rabe hüpfte ein ganze Stück
vor ihr und, ohne dass Gwen es merkte, verlangsamte sie ihre Schritte. Sie
hatte es also geschafft – dies hier musste der Turm von Lysander sein, dem
Magier der Oliver gefangen hielt.
Zögernd und immer langsamer
laufend kam Gwen schließlich direkt vor dem Turm an. Hoch oben, am einzigen
Fenster, das sie von ihrem Standpunkt aus sehen konnte, blickte eine Gestalt
auf sie herab. Sie war vollständig in Schwarz gekleidet und hatte eine Kapuze
tief ins Gesicht gezogen, so dass das Gesicht nicht zu sehen war. Die Gestalt
streckte die Hand aus und der Rabe flog sofort hinauf, um sich auf dem Arm
seines Herrn niederzulassen.
„Du kommst spät“, sprach der
Fremde – denn es war eindeutig eine männliche Stimme – sie an. „Dir bleibt
nicht mehr viel Zeit, wenn du deinen Freund retten und in eure Welt
zurückkehren willst.“
„So?“, fragte Gwen schnippisch
und fühlte trotz ihres Unbehagens Wut in sich aufsteigen. „Das kann Euch doch
nur Recht sein! IHR haltet Oliver doch gefangen!“
„Man hat dir erzählt, dass
Lysander ihn gefangen hält“, antwortete der Mann. „Aber ich bin nicht
Lysander. Sie wollten dir das nur glauben machen.“
„Warum sollte ich das glauben?
Habt Ihr Beweise für solche Anschuldigungen?“ So leicht wollte Gwen sich nicht
überzeugen lassen.
„Wie soll ich es denn beweisen?“,
antwortete er mit einer Gegenfrage. „Ich wurde hier eingesperrt und bin genauso
gefangen wie dein Freund. Mein einziger Kontakt zur Außenwelt sind ein
magischer Kristall und Ragnheidur, mein treuer Freund.“
Bei diesen Worten streichelte er
den Raben, der es sich mit einem zufriedenen Krächzen gefallen ließ.
„Er war es, der dir immer wieder
mit Rat und Hinweisen zur Seite stand.“
„Die Botschaften waren von Euch?“
Verblüfft sah Gwen weiterhin nach
oben. Wenn es stimmte, wenn dieser Jemand dort oben tatsächlich ebenfalls ein
Gefangener war...
„Wie lautet Euer Name?“, fragte
sie rasch und glaubte doch die Antwort schon zu kennen.
„Kannst du dir das nicht denken?“
Die Stimme des Fremden klang leicht enttäuscht. „Mein Name ist Lyran.“
© Petra Staufer
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Sorry, dass ich das dazuschreiben muss, aber es kam schon vor.
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