Mittwoch, 18. Dezember 2013
Adventkalender 2013 - 18
Vorgestern haben wir nachgesehen, wie in Amerika Weihnachten gefeiert wird - heut schauen wir mal bei unseren europäischen Nachbarn vorbei.
Die Engländer z.B. stehen den Amerikanern in Sachen Kitsch-Deko in Nichts nach. Gut, sie stellen sich keinen Rentierschlitten aufs Haus - aber im Wohnzimmer kann man sich oft vor lauter Lichterketten, Girlanden und Luftschlangen kaum noch rühren.
Hier wird eben eine richtige Geburtstagsparty geschmissen, bei der es nicht steif feierlich sondern fröhlich und ausgelassen zugehen darf.
Sogar am festlich gedeckten Tisch zum Festessen am Heiligabend sind Luftschlangen, Partyhüte und Knallbonbons zu finden. Traditionell gibt es auch hier Truthahn und als Dessert einen Plumpudding - ein 'echter', in Wasser gekochter Pudding mit einer eingebackenen Münze. Wer diese findet, darf sich etwas wünschen.
Sind alle satt, wird im Wohnzimmer (am Besten mit Kamin) ein Seil gespannt, an das Socken gehängt werden, ehe alle ins Bett gehen. Denn auch hier kommt der Weihnachtsmann - oder besser gesagt Father Christmas - erst in der Nacht.
Bei den Franzosen kommt Père Noël und der bringt gleich zweimal Geschenke: Am 24.12. schleicht er heimlich vorbei, wenn alle nach dem Festmahl (das les Reveillon genannt wird und wirklich ein Festmahl ist mit Austern, Schnecken usw.) um Mitternacht in der Kirche sind und legt kleine Geschenke in die Schuhe er Kinder. Er hat allerdings keinen Sack dabei, sondern einen Korb und weil da nicht so viel hinein passt, kommt er am 25.12. noch einmal und bringt die etwas größeren Geschenke.
In Schweden wird das Julfest gefeiert - inzwischen durch das schwedische Möbelhaus auch bei uns bekannt ;)
Jul dauert allerdings viel länger als unser Weihnachtsfest. Es beginnt am 1. Advent und endet erst am 13. Januar.
Der 13. Dezember ist ein fast genauso wichtiger Tag wie der 24., denn er ist der Tag der heiligen Lucia, die die Aufgabe hat, Licht ins Dunkel zu bringen. Das ist in Skandinavien wirklich ein Grund zum Feiern, wird es dort doch im Norden um diese Jahreszeit so gut wie gar nicht mehr hell.
Das älteste Mädchen einer Familie darf sich an diesem Tag als Lucia verkleiden, mit einem weißen Kleid und einem Lichterkranz auf dem Kopf und alle Familienmitglieder wecken.
Die Kinder bringen an diesem Tag den Eltern Gebäck ans Bett.
Heiligabend wird auch in Schweden gefeiert als wichtigster Tag der Jul-Zeit. Die Geschenke bringt hier der Jultomten. Danach geht man in die Mitternachtsmesse.
Am 13.1. feiern dann die Erwachsenen das Ende der Jul-Zeit - nicht mit Knut - sondern mit viel Julbier ;)
In Polen ist die Adventszeit eine Fastenzeit, die erst mit dem Festmahl am Heiligabend endet - allerdings erst, wenn der 1. Stern am Himmel zu sehen ist. Auf den Tisch kommt ein Gedeck mehr, als Personen anwesend sind - falls noch ein überraschender Gast kommt.
Bevor man mit dem Essen beginnt, wird die Oblate, die auf jedem Teller liegt, geteilt und man wünscht sich alles Gute fürs neue Jahr.
Das Festessen selbst besteht aus 12 Gängen, die alle aus Gemüse und Fisch bestehen - Fleisch gibt es an diesem Festtag keines.
Anschließend gibt es auch hier die Bescherung mit Geschenken.
In Italien ist Weihnachten ein sehr frommes Fest (Ok, in Polen auch). Nach dem Festessen an Heiligabend gehen auch hier alle zur Mitternachtsmesse.
Anders als in anderen Ländern gibt es in Italien keine Geschenke unter dem Weihnachtsbaum. Nur die Krippe darf aufgestellt werden.
Genau wie in Spanien werden die Geschenke nämlich erst am Dreikönigstag.
Die Hexe Befana ist laut einer Legend nämlich viel zu spät losgegangen und hat so den Stern verpasst, der sie hätte zur Krippe führen sollen. Folglich irrt sie immer noch umher, um die Krippe zu suchen und bringt jedem Haus Geschenke in der Hoffnung, doch noch auf das Jesuskind zu treffen.
Ich hoffe ich hab euch nicht wieder ZU sehr vollgelabert ;)
Alles Liebe
Petra